Projektberichte

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Art der Publikation: Projektbericht

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Gestaltung globaler Logistiknetze

Autor(en):
Mike Lautenschläger M. A.
Verlag:
Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement, Universität Duisburg-Essen, Campus Essen
Nummer des Berichts oder Beitrags:
Nr 6
Ort(e):
Essen
Veröffentlichung:
2011
ISSN:
1866-9255
Sprache:
deutsch
Volltext:
Rechtliche Rahmenbedingungen für die Gestaltung globaler Logistiknetze (1.59 MB)
Zitation:
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Kurzfassung

Schwarze Listen? Warenverkehrsbescheinigungen, Ursprungszeugnisse, Präferenzregeln? Gefahrstoffe, Gefahrgüter? Zollvorschriften, HS-Codes? Die Reihe an Normen, Vorschriften und Regeln ist lang, mit denen der Versender einer Ware oder ein Frachtbeauftragter in Berührung kommen. Weit über das Handelsrecht hinaus und vollständig eigentlich kaum zu fassen. Den Verantwortlichen auf allen drei Gestaltungsebenen von strategischen, taktischen und operativen Entscheidungen werden umfängliche Kenntnisse über die rechtlichen Rahmenbedingungen des logistischen Alltags abverlangt. Fehler sind dabei schnell gemacht, mitunter für ein Unternehmen teure Fehler.

Komplex wird die Bewältigung dieser Rahmenbedingungen, bedenkt man die rasende Fluktuation in der Gesetzeslandschaft – in Deutschland, in der Europäischen Union, erst recht weltweit. Unmöglich kann man jede Gesetzesnovelle rund um den Globus, jedes Abkommen aktuell verfolgen. Dennoch ist man in der Pflicht, sich an geltendes Recht zu halten. Und stets ist man bestrebt, „seine“ Ware schnellstmöglich, legal und Gefahren überwindend ans Ziel zu bringen – möglichst ohne Nachfragen zu provozieren, ohne einen Vorteil zu verschenken und ohne unnötige Kosten zu verursachen. Die Tatsache, dass die genaue Kenntnis der Gesetzeslage in weltweiter Perspektive von Niemandem beherrscht werden kann, verdeutlicht, dass der Logistiker an vielen Stellen von einem „gesunden Rechtsempfinden“ zehren muss. Die Rechtsanwendung im täglichen Geschäft ist für ihn in der Regel wichtiger, als die Erneuerung seiner Kenntnis der aktuellen Gesetzeslage.

Die vorliegende Arbeit kategorisiert vor diesem Hintergrund die Rechtsmaterie, der man in der Lieferkette begegnet, mit Hilfe einer Acht-Ebenen-Übersicht. Aus acht unterschiedlichen Perspektiven werden rechtliche Schwerpunkte des Gestaltungshandelns entlang des Weges vom Verkäufer zum Käufer beleuchtet. Hierbei wird aufgezeigt, wen es unterwegs jeweils interessiert und was genau relevant sein kann. Die definierten acht Ebenen sind: Handelsebene, Produktebene, Transportebene, Versand-/Empfangsebene, Zahlungsebene, Verwaltungsebene, Umschlagsebene sowie schließlich die zukunftsweisende Ebene „Integration und Automation“.

Die Beschreibung rechtliche Rahmenbedingungen für die Gestaltung globaler Logistiknetze dient als Hilfestellung zur Entwicklung des Instrumentariums für Supply Chain Governance. Durch die Betonung verschiedener Perspektiven fokussiert der Autor auf die unterschiedliche Bedeutung der Rechtsmaterie für die jeweiligen Akteure. Bezüglich der Ausführungen zur Nutzung von Funkfrequenzen beim Einsatz von Tracking- und Tracing-Systemen (Kap. 4) greift er auf Ausführungen von Thomas Omerzu, w3logistics AG, zurück.

Diese Analyse erläutert nicht jede erdenkliche Vorschrift im Detail – das würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Vielmehr enthält sie Orientierungspunkte, welche rechtlichen Anforderungen in der Praxis besonders relevant sind, in welchen Vorschriften diese verankert sind und welche Quellen für entsprechende Fragestellungen zu Rate zu ziehen sind. Keinesfalls kann die Arbeit eine Rechtsberatung ersetzen!